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Julias Wohnmobiltour auf Fehmarn

Am von

Camping (nicht nur) für Anfänger

Was ist es nur, dass die Menschen so am Campen fasziniert? Die Zahl der Campingübernachtungen steigt. Auch im Freundes und Bekanntenkreis haben immer mehr Paare und Familien einen eigenen Wohnwagen, Bulli oder Dachzelte und wenn nicht das, dann mieten sie auf Campingplätzen ein modernes Mobilheim oder erkunden mit dem Miet-Camper das Urlaubsland. Was finden sie so toll?

Das möchte auch ich wissen, denn außer einer Festival-Zelt-Erfahrung habe ich nichts in dem Bereich zu bieten. Also geht es los, mein Freund und ich machen uns auf den Weg nach Fehmarn. Die Insel bietet sogar 17 Plätze, von denen drei zu den ADAC Super-Plätzen zählen. Wir übernehmen unseren Camper in Burg – für uns ein Riesenteil – und lassen uns alles erklären, während ich versuche, mir zu merken, wie alles funktioniert und wo ich die Heizung anstellen kann. Es ist nämlich schon Ende September und die Nächte werden kühl. Dann geht es los. Ich steige ein und ein erhabenes Gefühl macht sich breit. „Von oben“ sehe ich die Welt und wir kurven durch das Inselhauptstädtchen Burg, vorbei an kleinen Häuschen, Radfahrern, und übers platte Land zu unserem ersten Stopp: dem Campingplatz Wulfener Hals, einem dieser ADAC Super-Plätze mit fünf Sternen. Hier ist wirklich alles vom Feinsten, nicht nur die Lage: Beauty, Sauna, Pool, Sportkurse, Tanzabend und dazu ein Stellplatz direkt hinterm „Deich“ am Wasser. Wir parken unser Gefährt ein – und stehen vor Herausforderungen: wo ging nochmal das Gas an? Wo ist das Stromkabel? Und warum piept es hier? Bekommen wir aber alles hin und genießen die letzten Sonnenstrahlen bei einem Spaziergang am Meer, direkt am Platz, über den Strand im Sonnenuntergang. Nur für ein Abendessen im Freien ist es dann doch etwas frisch.

Am nächsten Morgen wecken uns Wellenrauschen und Möwengeschrei. Julia

Am nächsten Morgen wecken uns Wellenrauschen und Möwengeschrei, es kommt direkt Ostsee-Urlaubs-Feeling auf und mein erster Blick aus dem Fenster fällt über eine kleine Erhebung hinweg aufs Wasser. So kann es weitergehen. Wir mieten uns Fahrräder und machen eine kleine Tour über den Deich nach Burgstaken und weiter nach Burg. Bei „Raddens Eis“, dem angeblich besten Eis der Insel, erwartet uns eine lange Schlange – aber es lohnt sich. Nach einem Bummel durch den Ort und entlang der neuen Yachthafenpromenade in Burgtiefe geht es zurück zum Wulfener Hals. Beim Kaffee beobachten wir nebenan im flachen Wasser die Surfschüler bei ihren Versuchen auf dem Brett und wagen uns schließlich selbst aufs Stand-Up-Paddelboard. Erst knien, dann stehen, lernen wir und es geht erstaunlich gut. Dafür ist das Gewässer hier rund um den Platz perfekt, ruhiges Stehgewässer, circa hüfthoch. Abends entscheiden wir uns gegen das Musik-Angebot und gönnen uns eine Auszeit in der platzeigenen Sauna mit Abkühlung im Pool. Herrlich. Danach schlummern wir bei Wellenrauschen in unserem gemütlichen Camper super entspannt ein.

Am nächsten Morgen ist es auch das Wasser, das uns weckt, aber es kommt von oben. Regen prasselt auf unser Dach und wir schwenken um vom eigentlichen Radfahren zu einer Inseltour im Wohnmobil. Wir fahren nach Westermakelsdorf und machen in einer Regenlücke einen Spaziergang in Gummistiefeln und Regenjacke am Strand, die großen Schiffe ziehen am Horizont vorbei und wir genießen die Aussicht. Hier erzählt uns jemand vom „Bordershop“ – und wir machen uns auf zum Fähranleger der Dänemark-Verbindung Puttgarden-Rødby. Auf 8.000 Quadratmetern kaufen hier hauptsächlich Skandinavier viel Hochprozentiges ein. Dennoch – es ist ein Erlebnis und auch selbst könnte man sich durch verschiedene Weine, Whiskeys und mehr probieren.

Wir aber wollen ja noch weiter und schlagen unser Nachtlager auf einem weiteren Campingplatz auf, in Strukkamphuk. Auch hier bekommen wir einen tollen Stellplatz direkt hinterm Deich und nach wenigen Schritten können wir das Meer sehen – und die Fehmarnsundbrücke. Tatsächlich liegt Strukkamphuk so, dass man (je nach Stellplatz) den so genannten „Kleiderbügel“ im Blick hat. Toll, wie diese besondere Brücke den Sund überspannt und Schiffe darunter her segeln. Trotz des immer weiter aufziehenden starken Windes mache ich mich allein auf zu einem Erkundungsspaziergang. Neben der Strandbar bleibe ich stehen und beobachte die vielen Kiter, die die Böen für waghalsige Sprünge im Wasser nutzen und ihre Kunststücke vorführen. Doch als es anfängt zu tröpfeln, geht es wieder ins Trockene und wir machen es uns gemütlich. Mittlerweile ist uns unser Camper ans Herz gewachsen und wir genießen die muckelige Wärme. Bei einem Gläschen Wein (irgendwas musste ich ja auch im Bordershop kaufen) und einer Flasche Knust-Bier von der Inselbrauerei (sogar im Supermarkt des Campingplatzes Strukkamphuk erhältlich) schauen wir durch die große Frontscheibe und sehen die Kiter im Sonnenuntergang auch von hier vorbeifliegen. Die Atmosphäre ist unbeschreiblich. Leider ist unser Campingtest nach drei Nächten vorbei. Wir machen noch einen Spaziergang am Wasser entlang nach Gold, frühstücken dort in einem netten Café und schauen noch einmal den Wassersportlern zu, bevor es wieder nach Hause geht. Schade, das mobile Leben macht uns Spaß. Und vielleicht mieten wir ja im nächsten Jahr unser treues Gefährt für einen ganzen Urlaub.

Eine Übersicht über alle Campingplätze an der Ostseeküste Schleswig-Holstein und in der Holsteinischen Schweiz gibt es hier.

Michael Plambeck | Saunameister im Fehmare auf Fehmarn

An den Stränden der Ostsee Schleswig-Holstein wird es ruhiger und kälter. Der Herbst ist da. Und für Michael Plambeck von der Insel Fehmarn beginnt jetzt die Saunazeit – „seine“ Zeit.
Er ist Saunameister im FehMare, der Badewelt am Südstrand der Insel. Zu seinem Job ist er eher durch einen Zufall gekommen, denn ursprünglich war Michael nur als Gast hier, um die verschiedenen Sauna-Aufgüsse zu genießen.


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