
Hot, hotter, Wärmy
Wärmy auf Ostsee-Tour
Das war die Ostsee-Tour
Riesenwärmflasche am Ostsee-Strand
Niedrige Temperaturen, viel Wind und zwischendurch eine stürmische Ostsee - so sind die Wintermonate an der Ostsee Schleswig-Holstein. Ideal für lange Strandspaziergänge und Momente zum Aufwärmen. Von Oktober 2024 bis März 2025 zog zu diesem Zweck die rote Riesenwärmflasche von Ort zu Ort. Die Tour ist nun vorbei, aber vielleicht heckt der Riese Runi schon wieder neue Ideen für seine Wärmy aus. Sobald es Neuigkeiten gibt, erfährst du es hier.



In einer weiteren AG Winter mit allen interessierten Orten stellen das Unternehmen “geo - die Luftwerker” und der Diplom-Designer und Inhaber der Designagentur meyerbogya, Torsten Meyer Bogya, ihr Konzept vor. Es entspinnt sich eine Diskussion wie und unter welchen Voraussetzungen das Projekt möglich ist. Am Ende gibt es das Go für weitere Konstruktionen. Da der komplette Bau ein Prototyp ist und es ein solches Projekt noch nie gab, wird ein Test-Modul erstellt, um die Theorie im kleinen Rahmen zu testen. Außerdem müsse sich nun genügend Orte und Partner finden, die das Projekt mittragen, mit finanzieren und die Riesenwärmflasche bei sich nutzen möchten.

Der kleinere Test-Prototyp und der Stand der Dinge wird auf der Klausurtagung des Marketingbeirats digital vorgestellt, weitere Details werden diskutiert und neue Fragen aufgeworfen. Erfreulicherweise haben sich genügend Partner für die Riesenwärmflasche gefunden, so dass die Planungen weitergehen können.

Wir besuchen mit den beteiligten Orten den Hersteller “geo - die Luftwerker” in Lübeck, schauen uns das Modul noch einmal genauer an, diskutieren das weitere Vorgehen und Aussehen sowie die Umsetzung und stellen uns neuen Herausforderungen.
Die beteiligten Orte erteilen das endgültige “Go” für den Bau der Riesenwärmflasche.

Neue Herausforderungen, neue Wünsche und vermeintliche “Kleinigkeiten” tauchen auf und erfordern neue Abstimmungen. Es folg der Feinschliff mit neuen Erkenntnissen, denn: wir haben noch immer einen Prototypen, der so noch nie gebaut wurde und immer optimiert werden muss.
Die Riesenwärmflasche ist fertig! Ab jetzt wandert sie den Herbst und Winter über durch die verschiedenen, beteiligten Ostseeorte und die Holsteinische Schweiz.
Zur Wärmy-Tour
Es war einmal ein glücklicher Ostsee-Riese, der die frierenden Menschen sah und ihnen helfen wollte, dass sie genauso glücklich werden wie er… er überlegte, was er tun könnte, und wollte ihnen Wärme schenken. So baute er eine riesengroße Wärmflasche und legte sie für die Frierenden an den Strand. Das kleinste Meer der Welt hat den Riesen mit dem größten Herzen!
Hier geht es zur ganzen GeschichteEigentlich dürfen wir die Geheimnisse des Riesen nicht verraten, aber da er nicht wusste, wie so etwas wie eine Wärmflasche bei den Menschen funktioniert, hat er sich etwas Besonderes ausgedacht: Wir heizen nämlich nicht mit Wasser, sondern mit Heizstäben. Richtig kuschelig wird es durch Schaumstoff und der Überzug sorgt für eine gewisse Wetterfestigkeit, wenn der Sturm pfeift und der Regen peitscht. Ganz schön plietsch, was?
Warum wird die Wärmy nicht so warm, wie ich dachte?
Bei der Entwicklung der ‚Wärmy“ hatte das Thema Energie und Nachhaltigkeit eine sehr hohe Priorität. Wir wollten also eine Wärmflasche mit wärmendem Effekt entwickeln, dabei aber so wenig Energie wie möglich verbrauchen. Daher heizen wir z. B. auch nicht mit Wasser, sondern mit Heizmatten. Das bedeutet aber auch, dass die Wärmy nur etwa 8 bis 10 Grad wärmer wird als die Außentemperatur. Bei 5 Grad Außentemperatur sind es also nur 13-15 Grad. Das reicht gut aus, um die Wärme wahrzunehmen und zu spüren, wenn man sich länger auf der Wärmy aufhält. Es reicht aber nicht aus, einmal kurz die Hand darauf zu legen. Hier wirst Du vermutlich nur sehr wenig Effekt erkennen. Wärmy soll auch ein Platz zum Entspannen sein.
Wie wird sie denn warm?
Wie gesagt, solltest Du auf der überdimensionalen Wärmflasche am besten für ein paar Minuten Platz nehmen, um die Wärme zu spüren. Wärmy wird mit Heizmatten bzw. -stäben ähnlich einer Sitzheizung im Auto gewärmt. So wird es erst nach und nach warm. Wichtig: sie wird nur ca. 8-10 Grad wärmer als die Außentemperatur“. Mach es Dir also ein paar Minuten auf Wärmy bequem, entspanne und spüre, wie sich die Wärme langsam entfaltet.
Warum bildet sich bei Minusgraden eine Eisschicht, wenn sie doch Wärmen soll?
Die Wärmy hat, je nach Ort, nur bestimmte Heizzeiten, zum Beispiel von 10 – 18 Uhr. Wir wollen nicht über Nacht unnötig Energie verschwenden, wenn niemand unterwegs ist. Das bedeutet aber auch, dass sich bei kalten Wintertagen mit Minusgraden über Nacht eine kleine Eisschicht bilden kann – wie auch auf allen anderen Gegenständen, die der Kälte ausgesetzt sind.
Bei kalter Witterung reicht diese Wärmeentwicklung von 8-10 Grad manchmal leider nicht aus, um das Eis bzw. das beim Tauen daraus entstehende Wasser ganz zu trocknen. Bei der Wärmy war uns das Thema Energie und Nachhaltigkeit sehr wichtig und sie ist aktuell nur ein Prototyp, der so vorher noch nie gebaut und daher auch noch nicht unter realen Bedingungen getestet werden konnte. Wir tüfteln aber schon daran, wie wir im nächsten Jahr genügend Wärme erzeugen können, damit sie auch bei Eis und Schnee noch gemütlich wird.
Nachhaltigkeit spielte für uns von Anfang an eine große Rolle und wurde bei der Entwicklung von Anfang an mitgedacht. Leider mussten wir feststellen, dass Optionen, wie “Energie über Fahrräder ‘erstrampeln’”, ein “eigens Windrad” oder Solarenergie im Winter nicht praktikabel sind, da entweder die norddeutsche Sonne nicht mitspielt oder ein schneller Abbau und Transport gewährleistet werden muss, sollte uns wieder eine Sturmflut erwarten. Wir haben aber unser Bestes gegeben.
Fakt ist: Natürlich verbrauchen wir Energie am Strand, an einer Stelle, an der ohne Riesenwärmflasche keine Energie verbraucht werden würde. Dennoch haben wir uns dafür entschieden, und zwar aus folgenden Gründen und unter folgenden Voraussetzungen:
- Die Wärmflasche ist zwar groß, aber verbraucht weniger Strom, als man denkt. Sie ist sparsam und verbraucht am Tag (8 Std) nur so viel Strom wie ein Haartrockner in 1,5 Stunden.
- Wir verwenden also kein Wasser, das wir aufwändig erhitzen müssen.
- Die Riesenwärmflasche wird auch nicht richtig “heiß”, sondern nur etwa fünf bis zehn Grad wärmer als die Außentemperatur und verbraucht daher weniger Energie. Daher gibt es einen Schalter mit verschiedenen Wärme-Einstellungen je nach Außentemperatur. Der Effekt aber bleibt: Kuschliges Aufwärmen an kalten Tagen – ganz sicher.
- In vielen Orten ist die Wärmflasche Teil einer Veranstaltung. Diese bringt Menschen zusammen, Gäste, wie Einheimische. Sie ist ein Anlaufpunkt und Treffpunkt, der auch für zwischenmenschliche Herzenswärme sorgt und daher wichtig ist.
- Der Betrieb der Riesenwärmflasche ist begrenzt, so dass wir sie auch nur während der Veranstaltung beheizen und z. B. nicht in der Nacht. Außerdem wird sie nur “oben” warm, also genau dort, wo die Menschen sie auch nutzen und sich setzen können.
- Der Bezug besteht aus PVC, das recycelt werden kann. Auch darüber haben wir uns lange Gedanken gemacht. Andere Materialien sind allerdings nicht so wetterfest und haltbar. Wie gehen daher von einer längeren Haltbarkeit und Wiederverwendbarkeit der Riesenwärmflasche aus, so dass sie auch die nächsten Jahre einen Platz an unseren Winterstränden und -städten findet.
- Die Wärmflasche wird von einem Lübecker Unternehmen produziert, die Konzeption stammt aus Kiel und bis auf die Heizelemente, die aus Europa kommen, kommt alles aus Deutschland und nicht z. B. aus Übersee. So kann die Wärmflasche auch schnell vor Ort oder maximal in Lübeck repariert werden.
Zur Stromproduktion in Schleswig-Holstein:
- Darüber hinaus nutzen wir die Wärmflasche auch, um über die Stromgewinnung und erneuerbare Energien in Schleswig-Holstein aufzuklären. Glücklicherweise produzieren wir im Norden nämlich sehr viel grünen Strom: 2022 sind laut Statistikamt Nord in Schleswig-Holstein 26 Millionen Megawattstunden aus erneuerbaren Energien erzeugt worden. Das sind 87,4 % der gesamten Stromproduktion. Rechnerisch konnte der Stromverbrauch für SH zu 170 % gedeckt werden. Unterteilt in Stromerzeugung sind das Windenergie an Land 14,2 MWh und auf See 7,0 MWh.
Gebaut wurde unsere Riesenwärmflasche vom Lübecker Unternehmen “Geo – die Luftwerker”, das Design stammt vom Kieler Diplom-Designer und Inhaber der Designagentur meyerbogya, Torsten Meyer-Bogya. Die Idee entstand in einem Workshop des Ostsee-Holstein-Tourismus und seinen Mitgliedern.