Tourismusbewusstsein &- akzeptanz

Gegenstand und Zielsetzung des Handlungsfelds

Das Schaffen von Grundlagen und Netzwerken für die Entwicklung und das Management der Lebens- und Erlebnisräume für Gäste, Einheimische und Mitarbeitende ist Gegenstand der neuen Strategie für die Ostsee Schleswig-Holstein. Tourismusbewusstsein und -akzeptanz sind daher maßgeblich bei allen Anspruchsgruppen und auf allen Ebenen. Die Wünsche nach guten Lebens- und Arbeitsbedingungen, einer hohen Lebensqualität sowie Wahrung der Identität der Region und ein verträgliches Wachstum müssen ernst genommen und eine respektvolle, ehrliche und wertschätzende Einbindung ist hierfür notwendig.
Dabei bilden die Einheimischen ebenso eine Anspruchsgruppe wie die Gäste. Die Stärkung von Tourismusbewusstsein und -akzeptanz wird zu einem Schwerpunkt, ins. im Zusammenhang mit „Respekt“- der Gäste fördern, Aufklärung der Einheimischen und bewusster Besucherlenkung und Auslastungsverteilung. Dadurch ist eine möglichst geringe Beeinträchtigung durch den Tourismus (Parkplatzsuchverkehre, Strandüberlastung) steuerbarer. Hierfür werden die Einheimische in die Tourismusentwicklungskonzepte der lokalen Ebene integriert. Außerdem werden Angebote, Benefits, Veranstaltungen und Events für die Einheimischen geschaffen, Maßnahmen auf lokaler Ebene wieder mehr für die Einheimischen „gedacht“. Auf Ebene des Marketings ist gegenüber den Gästen einzubinden, dass der Lebensraum für alle wertvoll ist und Wertschätzung gegenüber Anbietern, wie Unterkunftsbetrieben, etc. der Tourismusakzeptanz zuträglich ist. Auch Großprojekte wie bspw. die feste Fehmarnbeltquerung bedürfen einer guten Kommunikation gegenüber der Bevölkerung und den Touristen. Ein Kommunikationskonzept sollte hierauf Antworten in Absprache mit den beteiligten Vorhabenträgern bieten.

Aufgaben des OHT und Mitwirkung der lokalen Ebene

Wesentliche Herausforderungen

  • Wie auch im Handlungsfeld 8 steht eine Einbindung in SH-weite Aktivitäten ab 2023 an. Gleichzeitig jedoch haben sich einige Teilregionen und Orte bereits auf den Weg gemacht, eigene Initiativen und Maßnahmen umzusetzen. Die herausfordernde Verknüpfung neuer und bestehender Aktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen ist daher zu beachten. Der verzugslose Start der Initiativen des Landes bzw. der Landesorganisationen sollte daher auch in diesem Handlungsfeld eingefordert werden.
  • Die Umsetzung neuer Kommunikationsmedien zur Vermittlung des „Mehrwerts Tourismus“ (siehe auch HF 3) setzt neue Ansätze, Kompetenzen und Zugänge voraus, die mitunter bei den Marketingakteuren erst noch geschaffen werden müssen.
  • Der Prozess der Angebotsentwicklung für Einheimische und Mitarbeitende ist gemeinsam mit den Orten (siehe auch HF 5) zu organisieren.

 

Startprojekte (SP) zum Einstieg in die Umsetzung

  • SP 1: Tourismustag zur Kommunikation gegenüber Bürgermeister:innen und Touristiker:innen nutzen

Weitere Projektideen

  • Kommunikationskonzept/ -leitfaden für Orte erstellen (insbesondere auch für Großprojekte wie bspw. die feste Fehmarnbeltquerung)
  • OHT besucht kommunale Gremien
  • Konzept entwickeln, in dem alle Leitprodukte (STRANDLEBEN, RAD, WINTER; Kulinarik, SUP, etc.) für Einheimische in Form von Services gedacht werden.

Beispiele hierfür:

  • Strand: Sichtbarmachung der Angebote (keine Kurabgabe für EH, Strandbutler)
  • Rad: Fahrradparkplatz, Einheimischen- Walks oder Einheimischen-Radtouren
  • SUP: Equipment Verleih/alle Wassersportarten
  • Winter-Entschleunigung (Pop-Up Bistros im Winter – wie damals Ostseelounges im Sommer. Die Strandbar zieht um (weg vom Strand, aber wir sind immer noch da, um die „Versorgung” sicherzustellen.)
  • Kulinarik: siehe Nachhaltigkeit
  • Veranstaltungen (für Einheimische geplant)
  • Kommunikationskanäle zu Einheimischen aufbauen- nicht nur in Form von Zahlen. Mit Hilfe der Leitprodukte gegenüber den Einheimischen in Resonanz gehen. Mitarbeitende stellen wichtige Multitplikatoren gegenüber den Einheimischen dar, da z. T. Personenidentität herrscht.