Vermarktung & Vertriebsmanagement

Gegenstand und Zielsetzung des Handlungsfelds

Marketing ist angesichts der deutlich umfassenderen Anspruchs- und Zielgruppen der neuen Strategie mehr als das Inspirieren und Werben um Gäste. Erfolgreiches Marketing ist tief verankert in der Identität der Region, der Menschen und der touristischen Betriebe. Marketing muss eine innere Substanz haben und aufbauend auf der strategischen Angebots- und Produktentwicklung umgesetzt werden.
Das Marketing der Ostsee ist auf die Attraktivität als Lebens-, Arbeits- und Erlebnisraums insgesamt ausgerichtet. Das Marketing der Region muss sich daher grundsätzlich mehr in Richtung eines „Purpose-Marketings“ entwickeln, d.h. mit Sinn aufgeladen werden, so dass der Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit nach außen hin wahrnehmbar wird.

Exkurs zu Purpose-Marketing

Purpose-Marketing bedeutet, dass die Tourismusakteure an der Ostsee SH und in der Holsteinischen Schweiz Übereinstimmung erzielen, wie sie den Tourismus durch ihr Handeln verändern wollen. Den Anspruchsgruppen sind die Hintergründe für das nachhaltige Handeln zu erklären. Damit gemeint ist z. B. die Erläuterung darüber, inwiefern ein qualitatives, regionales, nachhaltiges Produkt nur zu einem höheren Preis erhältlich ist. Denn Kunden sind sich zusehends ihres Handelns und ihres Einflusses auf ihre Kaufentscheidung bewusst. Marken werden gern empfohlen, die darauf ausgerichtet sind.

Drei Oberkategorien purpose-getriebener Konsumenten

Dieser Prozess ist in der Vermarktung aufzubauen und kontinuierlich in der Öffentlichkeitsarbeit darzustellen. Die Ostsee SH hat bereits mit der alten Strategie einen Imagewandel zu einer modernen Destination realisiert. 2009 galt das Image der Ostsee SH als verstaubt und die Region als deutlich unattraktiver als in Mecklenburg-Vorpommern. Durch eine kontinuierliche Investitionsbereitschaft in die touristische Infrastruktur auf Seiten der Orte, konnte das Versprechen für diese Erneuerung glaubhaft den Gästen vermittelt werden. Daraufhin erlebte die Ostsee SH einen enormen Aufschwung und Zunahme bei den Gäste- und Übernachtungszahlen.
Ein ähnlicher Prozess ist mit der neuen Strategie anzustrengen, um wiederholt den Gästen und nun auch allen Anspruchsgruppen quasi eine Garantie zu geben, den Wandel zu einer Destination mit nachhaltiger Verantwortung anzustreben.
Dabei sind die Markenwerte zu berücksichtigen und gemäß dem Wert „ehrlich“ eine Kommunikation zu führen, die die Kompetenz der Orte und damit der Destination insgesamt in dem Thema deutlich macht. Die Destination muss sozusagen „beweisen“ mit Hilfe von Maßnahmen, Projekten und Angeboten, dass sie nachhaltig ist bzw. sich auf den Weg gemacht hat.
Zudem ist beim Aspekt Purpose-Marketing der Bereich des Innenmarketings zu berücksichtigen, da es um die Verfolgung eines tieferliegenden Zieles, wie z. B. dem Tourismusbewusstsein und der Einbindung der verschiedenen Beteiligten (Einheimische, Gäste und Mitarbeitende) geht.
Mit Hilfe der Leitprodukte kann die Regionalität herausgestellt und Identifikation erreicht werden. Der Dialog der Beteiligten auf Anbieter-, aber auch „Konsumentenseite“ soll zu einer Resonanz und damit zu einem Verständnis zwischen den Anspruchsgruppen führen.
„Unbeschwert“ kann der Gast, aber auch der Einheimische, etc. sein, wenn er sich sicher fühlt. Hierfür steht die Ostsee SH mit ihrer Markenpersönlichkeit ein. Darüber hinaus gilt es eine gute Erlebnis- und Servicequalität zu bieten. Im theoretischen Marketing ist es die „digitale Customer Journey” des Gastes, auf der die Leistungen der Orte und Anbieter verzahnt und aufeinander abgestimmt werden müssen.
Das oben beschriebene Verhalten zu mehr Verantwortung und nachhaltigem Handeln, gilt es sichtbar zu machen und „Herausragendes“ aus den Orten zu filtern und mit einer kommunikativen Klammer nach außen darzustellen.

Grundlage ist es, dass unter Mitwirkung der Orte diese strategische Angebots- und Produktentwicklung erfolgt.

 

Aufgaben des OHT und Mitwirkung der lokalen Ebene

Wesentliche Herausforderungen

  • Die zentrale Herausforderung besteht darin, das bislang gäste- und erlebnisorientierte Marketing weiter zu entwickeln. Dabei geht es um die Abkehr im Marketing von einer bloßen Erlebniswelt und die Hinwendung zu einer Sinnwelt und zur Etablierung des Purpose-Ansatzes für alle Anspruchsgruppen – Gäste sowie Einheimische und Mitarbeitende.
  • Die Ostsee SH muss mit der neuen Strategie – ähnlich wie bereits bei der vorherigen – Anstrengungen unternehmen, um den Gästen und nun auch allen Anspruchsgruppen quasi eine Garantie zu geben, den Wandel zu einer Destination mit nachhaltiger Verantwortung anzustreben. Die Destination muss sozusagen „beweisen“ mit Hilfe von Maßnahmen, Projekten und Angeboten, dass sie nachhaltig ist bzw. sich auf den Weg gemacht hat.

Projekte

  • Weiterentwicklung der Marketingplanung ab 2023 für alle Anspruchsgruppen unter Berücksichtigung des neu festgelegten Werbezeitraums (April-September: ohne Ferien und Oktober-März: Dezember inklusive)
  • Weiterentwicklung Webpräsenz für alle Anspruchsgruppen ab 2023
  • Planung einer binnen- und außen gerichteten Kampagne für den Erlebens-, Lebens- und Arbeitsraum 2023ff.
  • Holsteinische Schweiz sichtbarer machen (authentischer Leben durch das Binnenland, Tages- und Urlaubsziel unter dem Dach der Ostsee)
  • Dashboard-Lösung mit Marketing-KPIs inkl. Verzahnung mit der lokalen Ebene